vts

wurde von Abigail Housen, einer kognitiven Psychologin in den USA, und Philip Yenawine, ehemaliger Director of Education im Museum für Modern Art in New York, Mitte der 80er-Jahre erforscht und entwickelt. Die Methode basiert auf der 5-Stufen Theorie von Housen, auch als „Ästhetische Stufen“ bekannt. Einen maßgeblichen Einfluss auf das Format der Methode hatten die Lerntheorien von Piaget, Vygotsky und Bruner.

 

Abigail Housen begann Ihre Forschungsarbeit auf dem Gebiet des "Aesthetic Development" Mitte der 70er-Jahre. Sie beobachtete, was Menschen verschiedener Altersgruppen beim Betrachten von Kunstwerken denken und sagen. Schon bald bemerkte sie, dass Personen mit Erfahrung im Umgang mit Kunst wesentlich eigenständigere und komplexere Gehirnvorgänge vollzogen als Menschen ohne Erfahrung im Umgang mit Kunst. Ziel ihrer Forschungsarbeit war es fortan, die Veränderungen des Denkens zu verstehen, die stattfinden, wenn man sich regelmäßig über einen bestimmten Zeitraum mit Kunst auseinandersetzt.

 

Parallel zu Housens Forschungsarbeit beobachtete Philip Yenawine im Museum die oftmals hilflosen Reaktionen von Besuchern, die ohne Vorinformation Kunstwerke eigenständig betrachteten. Ihm wurde klar, dass der westliche Mensch in der Schule zwar Lesen, Schreiben und Rechnen lernt, jedoch keine Hilfsmittel zur Verfügung hat um Bilder frei und eigenständig zu decodieren (lesen).

Dies führte zu einer Suche nach neuen Methoden der Vermittlung, aber auch zu einer Erweiterung des Begriffs der Museumspädagogik. Lag im 20. Jahrhundert der Fokus auf der Vermittlung kunsthistorischen Wissens, so gewinnt seit Beginn des 21. Jahrhunderts die ästhetische Entwicklung des Menschen - sprich das eigenständige Erleben von Kunst - immer mehr an Bedeutung. 

 

Philip Yenawine wurde Mitte der 80er-Jahre auf die Forschungsarbeit von Abigail Housen aufmerksam. Schnell war klar, dass beide Experten das gleiche Ziel verfolgten. Die entstandene Kooperation führte im Laufe der Jahre zur Entwicklung der Visual Thinking Strategies. Im Laufe der Jahre hat sich VTS wissenschaftlich nachweislich in Schulen und Museen bewährt und ist heute auf dem Gebiet der „ästhetischen Entwicklung“ weit mehr als eine Methode. Es ist ein andere Haltung und Praxis mit erstaunlichen Ergebnissen.